Anstelle eines mittelalterliches Torturms aus dem 13. Jahrhundert, der nach dem Sieg der Herzöge Johann Albrecht und Ulrich über die Stadt abgerissen wurde, entstand das Stadttor als Backsteinbau mit einer rundbogigen Durchfahrt. Das Steintor wurde 1270 im gotischen Stil gebaut und war vermutlich genauso groß wie das Kröpeliner Tor. Als Ausfalltor nach Süden kam das Tor jedoch eine größere Bedeutung zu. Im Mittelalter war das Steintor der Haupteingang der Stadt. Durch dieses Tor kamen die Fürsten, um auf der eigens für sie gepflasterten Straße (Steinstraße) schnell zum Rathaus und in die St.-Marien-Kirche zu gelangen.
1566 wurde das Steintor, Teile der Stadtmauer und des Lagebuschturmes auf Befehl des Herzogs Johann Albrecht I. niedergerissen, weil Rostock den formalen Huldigungseid verweigerte. Rostock ließ den Nachfolgebau 1575-1577 im Stil der niederländischen Renaissance mit einem goldglänzendem Schmuckportal wiedererrichten.Durch die verheerenden Bombenangriffe 1942 brannte das Steintor aus und verlor seine Haube. Die schweren Kriegszerstörungen machten von 1950-1954 eine umfassende Restaurierung durch den Baumeister Grütz notwendig. Vor dem Aufbau der Rostocker Innenstadt in den 50er Jahren nahm die Rostocker Straßenbahn noch ihren Weg durch durch das Tor.
Die Feldseite des Steintores ist sehr schlicht gehalten. Neben einer kleinen Sandsteintafel mit dem Stadt- und Landeswappen sind noch segmentbogige Schießscharten erkennbar, hakenförmige Steine lassen das Fallgatter erahnen. An der Stadtseite des Tores tragen Löwen die drei Wappen, die die Stadt auf ihrem langen Weg der Geschichte benutzt hat: den Greif (Geheimsiegel), den Stierkopf (Großes Stadtsiegel) und das dreifarbige Schild mit dem Greif im oberen Feld (das hanseatische Stadtwappen).
Der Wunsch der Bürger nach Eintracht und Gemeinwohl wird durch die Inschrift an der Stadtseite des Tores dokumentiert: Sit intra te concordia et publica felicitas (In deinen Mauern herrsche Eintracht und allgemeines Wohlergehen)
 Steinstraße Foto: 24.11.2007 |
 SehLand in Göldenitz Modell / Foto: 28.08.2005 |
