Die meisten Menschen verbinden die Walnuss ausschlie�lich mit der wohlschmeckenden Frucht, die wir vom Weihnachtsteller kennen, dabei hat sie so viel mehr zu bieten. Als Baum des Jahres 2008 steht sie im Mittelpunkt vieler Ver�ffentlichungen. Man kann auf diese Weise manch bisher Unbekanntes erfahren, wie im Folgenden verdeutlicht werden soll.
Die urspr�ngliche Heimat des Walnussbaumes ist Mittelasien. �ber die Griechen und R�mer wurde der Baum nach S�d- und Mitteleuropa gebracht und in den G�rten kultiviert. Man lernte ihn schnell sch�tzen, besonders nachdem von Karl dem Gro�en der Anbau empfohlen und angeordnet wurde.
Der Baum kann bis zu 25 m hoch werden und entwickelt eine breite kugelige Krone. Sein H�chstalter betr�gt etwa 150 Jahre. Er geh�rt zu den sp�t austreibenden Geh�lzen und leidet unter einer gewissen Frostempfindlichkeit.
Als religi�se Kultpflanze hatte er in der Vergangenheit immer eine gro�e Bedeutung. Die Griechen und R�mer betrachteten die Waln�sse als die Speise der G�tter, woher auch die Bedeutung des Namens kommt - Jovis glans hei�t Jupiters Eichel. Juglans ist demnach eine Zusammensetzung dieses alten Namens. Aber auch volkst�mliche Br�uche rankten sich um diesen Baum. Da er immer auch als Fruchtbarkeitssymbol eine Rolle spielte, wurde zum Beispiel bei der Geburt eines Jungen h�ufig eine Walnuss gepflanzt. Dabei legte man die Plazenta in die Pflanzgrube und glaubte daran, dass sich Kind und Baum gleichsam entwickeln w�rden. Auch gab es den Brauch, Neuverm�hlten Waln�sse in den Weg zu werfen, um ihnen auf diese Weise reichen Kindersegen zu w�nschen.
Die N�sse sind wegen ihrer reichhaltigen N�hr- und Inhaltsstoffe sehr gesund. Sie enthalten u.a. 60 Prozent Fett, 20 Prozent Eiwei�, viele Vitamine und Mineralstoffe, weshalb ein wertvolles Nuss�l aus ihnen herge stellt wird. In der K�che gibt es einige Leckereien, wie zum Beispiel eingemachte N�sse, Nusslik�r oder Walnusspastete, die den Aufwand lohnen, um sie anschlie�end zu probieren. Aber die Bl�tter und Fruchtschalen fanden in fr�hren Zeiten auch allerlei andere Anwendung. So wurden die gr�nen Nussschalen getrocknet und pulverisiert und dienten so den armen Leuten als Pfefferersatz, eine Verwendung, die l�ngst in Vergessenheit geraten ist. Auch ergab ein Absud aus den Bl�ttern ein gutes und vor allem unsch�dliches Haarf�rbemittel f�r dunkelbraunes Haar. Die Bl�tter der Walnussb�ume haben einen ganz intensiven eigenen Duft, der von Insekten gemieden wird. Aus diesem Grund pflanzte man sie h�ufig an Latrinen und Jauchegruben und sch�tzte sich so auf nat�rliche Weise vor Fliegen und M�cken.
Man sagt, dass sich die Walnuss niemals mit einer Eiche vertr�gt, diese sogar zum Absterben bringt. Auch andere Pflanzen haben es in der N�he dieses Baumes schwer. Sie verlangt also f�rmlich danach, einen besonderen Platz zu bekommen, der ihr auch geb�hrt. Als Hofbaum ist sie vielerorts bekannt und gern gesehen.
Auch in Rostock werden wir dem Baum des Jahres 2008 einen besonderen Standort geben. Die B�rger unserer Hansestadt k�nnen in den n�chsten Jahren die Entwicklung dieses Baumes beobachten, denn die Walnuss ist ganz gewiss einer der Gewinner der Klimaerw�rmung.
In der August-Bebel-Stra�e wird der Baum des Jahres 2008 von Oberb�rgermeister Roland Methling und Senator Dr. Wolfgang Nitzsche gepflanzt.
Steffi Soldan
Pflegebereichsleiterin Baumpflege